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1. Geschichte - S. 15

1913 - Berlin : Oehmigke
tauen behandelt; ja, es wurde sogar ein Fürst aus deutschen; Stamme, Albrecht der Bär aus dem Hause Askanien, über sie gesetzt. Von dieser Zeit an begann eine neue Ordnung der Dinge in den jetzigen Marken. Das Glück hatte die Wenden verlassen. Zwar war ihr Widerstand kühn und hartnäckig; aber sie waren in sich uneins und entbehrten der nötigen Einheit, und so heldenmütig sie auch in den einzelnen Kämpfen den Boden ihrer Väter verteidigten, sie wurden überall zurückgedrängt, und immer mächtiger breiteten sich die Deutschen aus. Pribislaw und Niklot, Söhne des verstorbenen Obotriteu-königs, sahen mit Furcht den Feind sich immer mehr ihren Ländern an der Ostsee nahen. Da ergriff Pribislaw, ein kühner und tapfrer Fürst, die Waffen für die verwandten Stämme. Schnell vereinigte sich unter seinen siegreichen Fahnen ein mächtiges Heer, und bald machte er sich zum Gebieter aller Läuder zwischen der Ostsee und der Havel. Er griff selbst Albrecht an, der vom König zum Markgrafen über die Nordmark (Altmark) gefetzt war. Dieser aber stellte ihm bald ein kriegsgeübtes Heer entgegen, und das Havelland ist Zeuge manches blutigen Kampfes gewesen. So sehr es Pribislaw nun auch verstand, den Vorteil des Bodens in dem von Wasser und Weichland vielfach durchschnittenen Lande zu benutzen, und so kühn seine Wenden, Ritter und Mannen, fochten, Albrecht der Bär drängte mit seinen besser gerüsteten Streitern immer gewaltiger auf ihn ein. Da zog Pribislaw feine ganze Macht zur letzten entscheidenden Schlacht auf dem Potsdamer Werder zusammen. Rings von den Armen der Havel und tiefen Mooren umgeben, erwartete das Heer schweigend den Angriff. Albrecht mußte sich entschließen, im Angesicht desselben über die Havel zu setzen oder Dämme durch die Sümpfe auszuwerfen. Er wählte zum Übergang die Stelle am Babelsberg, wo sich noch jetzt eine schmale Landzunge weit in die Havel erstreckt. Mächtige Floße und zahlreiche Boote waren in der Bucht bei Glienicke zusammengebracht und wohl eingeübt, schnell eine breite Brücke an der Landzunge zu bilden. Durch diesen Angriffspunkt war Pribislaw gezwungen, sein Heer auf dem engen Raume zwischen der jetzigen Stadt, dem Heiligen See und der Havel aufzustellen. Er konnte dem Angreifer nur die gleiche Front bieten und war verhindert,

2. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 15

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 15 -8. Niklot. 1. Der Kreuwg. — Die Glanzzeit des deutschen Kaisertums war mit dem Auftreten der Hohenstaufen angebrochen. Die hohenstausischen Kaiser, durch die italienischen Kämpfe völlig in Anspruch genommen, überließen die Bezwingung der Wenden dem sächsischen Fürstenhause, welches sich dieser Ausgabe auch gewachsen zeigte. Nachdem in den wenigen Jahren von 1124—1128 ganz Pommern durch Otto von Bamberg zum Christentum bekehrt worden, war unter allen Ländern des deutschen Nordens allein noch das Obotritenland vom Schatten des Heidentums bedeckt. Es glich einer heidnischen Insel, die, ringsum von christlichen Nachbarländern umgeben, aller Augen auf sich lenken mußte. Als daher auf dem Reichstage zu Frankfurt 1147 . Ber nhard von Clairvaux vor Kaiser Konrad Iii (1137 — 1152) das Kreuz predigte, ließen sich die norddeutschen Fürsten von der allgemeinen Begeisterung nicht fortreißen. Sie erklärten, im eigenen Lande Heiden genug zu haben. Da schlug Bernhard eine Teilung des Kreuzfahrerheeres vor; die Süddeutschen sollten gegen die Sarazenen, die Nord- » deutschen gegen die Wenden ziehen. Also geschah es. An die Spitze der wendischen Kreuzfahrer stellten sich Heinrich der Löwe, der damals 18jährige Herzog von Sachsen, und Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg. Das Abzeichen der wendischen Kreuzfahrer war ein auf der Weltkugel stehendes Kreuz. 2. giklots Abwehr. — Fürfl_h£r_oietritert war um diese Zeit Niklot. Seine Herkunft ist unbekannt; die Annahme, daß er ein Enkel Krutos sei, wird nur von wenigen geteilt. Niklot war ein für den väterlichen Glauben und die nationale Freiheit begeisterter Held und deshalb ein grimmiger Feind des Christentums und der Sachsen. Er entschloß sich zum äußersten Widerstände. ^ In zwei Heer- , säulen drangen die Kreuzfahrer ins Land ein. Heinrich der Löwe legte sich mit 40000 Mann vor die Burg D) obin; zugleich erschien eine dänische Flotte in der Wismarschen Bucht, um die Belagerer zu unterstützen. Gegen die Dänen ries Niklot die Ranen zu Hülfe, welche auch erschienen und i die dänischen Schiffe so beunruhigten, daß sie nach Hause segelten. Weil die Belagerung der durch Seen und Sümpfe wohlgeschützten Burg keine Fortschritte machte, erlahmten

3. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 121

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 121 — Gebiete von Schleswig und Holstein für Dänemark zurückzuerobern. Harald Blauzahn war ein tapferer Recke, wohl erfahren im Landkrieg und Seekrieg; seine Schiffe befuhren die nördlichen und östlichen Meere, und sowohl England als auch das nördliche Frankreich und die Küsten des baltischen Meeres fühlten seine Macht. Mit einem wohlgeübten Heere setzte er von den dänischen Inseln nach dem Festlande über, und überall, wohin er kam, wurden die noch zarten Keime des Christentums und der deutschen Gesittung zertreten. Zwar zog Hermann Bil-lnng mit einem rasch zusammengerafften Heere ihm entgegen; doch als zu schwach erwiesen sich die Kräfte desselben. In einem blutigen Treffen in den Gefilden Holsteins wurde die sächsische Streitmacht fast vollständig vernichtet, und Hermann selbst geriet trotz der heldenmütigsten Gegenwehr in dänische Gefangenschaft. Groß war der Jammer der Sachsen, als sie sich ihres heldenmütigen Führers beraubt sahen; denn das ganze nördliche Deutschland stand jetzt dem Feinde offen, und schon bedrohte derselbe Hamburg, das Bollwerk des Sachsenlandes. Es bedurfte der ganzen Wachsamkeit der Burggrafen im Wendenlande, um zu verhüten, daß auch hier von neuem eine Empörung ausbrach; die Frucht jahrelanger, mühevoller Arbeit wäre alsdann verloren gewesen. Aber nicht in die Hände eines unedlen Feindes war Hermann gefallen. Harald achtete auch an dem Gegner die Tapferkeit, wie jeder wahre Held es thut, und so wurde Hermann zwar in strenger, aber doch in ritterlicher Haft gehalten; nicht einmal seine Waffen hatte der Dänenkönig ihm abgefordert. Dies war nicht nach Wich-manns Sinn, der nichts sehnlicher hoffte, als seinen Vetter eines qualvollen Todes sterben zu sehen, und am liebsten wäre er selbst sein Henker gewesen, um seinen maßlosen Rachedurst zu befriedigen. Doch mit Entrüstung wies Harald die Einflüsterungen Wichmanns zurück. „Der Markgraf ist mein Gefangener", sagte er zu ihm; „im ritterlichen Kampfe ist er unterlegen, und daher gebührt ihm eine ritterliche Behandlung; ein Feigling ist

4. Die Provinz Sachsen - S. 35

1898 - Magdeburg : Selbstverl.
andere Arm heißt die Alte Elbe. Am Ende der Neustadt der- einigen sich beide Arme wieder. So entsteht eine Insel. Das ist ein Stück Land, das rings von Wasser umgeben ist. — Im südlichen Teile dieser Insel befinden sich die herrlichen Anlagen des Stadtparks. Der nörd- liche Teil wird dnrch die Zollelbe, einen schmalen Seitenarm der Stromelbe, wieder in zwei Teile geschieden: Zwischen Strom- und Zollelbe ist der Kleine, zwischen Zoll- und Alter Elbe der Große Werder, Beide werden durch die Zoll brücke mit einander verbunden. Aus der Zollelbe können die Kähne in den Hafen gelangen, den man zwischen der Zoll- und Alten Elbe angelegt hat. "Der Hafen ist wie ein See rings von Land umgeben. Hier sind die Kähne vor Beschädigung durch die Eisschollen geschützt, die im Winter oft dicht- gedrängt den Strom hinuntertreiben. In welcher Jahreszeit wird man darum auch nur selten die großen Elbkähue in diesem Haseu sehen? — Auch bei der Neustadt ist ein solcher Hafen. Dieser aber wird von den Schisfern nicht nur im Winter aufgesucht; denn hier befinden sich neben großen Speichern auch noch besondere Vorrichtungen, die das Beladen und Entleeren der Kähne er- leichtern. Hier legen also die Kähne auch an, um ihre Ladung zu löschen und mit neuer beladen zu werden. Der Neustädter Hafen ist darum nicht wie der beim Werder nur Winter- oder Sicherheitshafen, sondern auch Handelshafen. Die Lange Brücke führt uns über die Alte Elbe nach der Friedrichs- stadt, einer andern Vorstadt Magdeburgs. Von hier leitet eine Allee ab- wärts nach dem Herrenkruge, dessen herrliche Parkanlagen von den Spazier- gängern Magdeburgs am meisten besucht werden. Magdeburg ist eine alte Stadt. Sie bestand schon zur Zeit Karls des Großen. Der Kaiser Otto der Große, dessen Gemahlin Editha sich hier am liebsten aufhielt, machte sie zu einem Erzbistum. Im ganzen hat Magdeburg 48 Erzbischöfe gehabt. Der erste hieß Adalbert. Er herrschte von 968 bis 931. Im Dome befindet sich von ihm noch ein lebensgroßes, ehernes Standbild. — Das Erzbistum erwarb schon sehr früh einen großen Länderbesitz. So dehnte es sich z. B. im Osten bis zu den Grenzen der heutigen Provinz Brandenburg aus. Mit den Nachbarstaaten hat es manchen heftigen Krieg zu führen gehabt. Vor allem mit den Markgrafen von Brandenburg. Erzbischos Conrad Ii. war im Jahre 1276 gestorben. Markgraf Otto Iv. von Brandenburg hoffte, sein Bruder Erich würde nun Erzbischof von Magdeburg werden. Die Dom- Herren wählten aber einen andern, den Günther von Schwalenberg. Das verdroß den Markgrafen Otto. Er kündigte zu Anfang des Jahres 1273 dem ueuen Erzbischof Krieg an und zog mit einem Heere gegen Magdeburg. Als er die Türme der Stadt in der Ferne erblickte, rief er in feurigem Uebermute seinen Leuten zu: „Dort im Magdeburger Dome werden wir bald unsere Rosse füttern!" Aber er hatte den Mut und die Kraft der Magdeburger zu gering geschätzt: Erzbischof Günther holte das Banner des Mauritius, des Schutzpatrons von Magdeburg, aus dem Dome und zog mit den zu wilder Kampfeslust entflammten Bürgern dem Feinde entgegen. Bei Frohse «.unweit Schönebeck) kam es zur Schlacht. Ottos Heer wurde nicht allein besiegt, sondern der Markgraf selbst mit 300 Rittern und Knappen gefangen genommen. Wie gern hätte die Markgräfin Hedwig ihren Gemahl aus dieser tiefen Schmach befreit. Aber das hohe, auf 4000 Mark Silber festgesetzte Lösegeld vermochte sie nicht zu beschaffen, bis ihr ein treuer Ritter, Johann von Buch, einen Schatz nachwies, den Ottos Vater für den Fall der äußersten Not gesammelt hatte und dessen Aufbewahrungsort nur jenem Ritter bekannt war. — Kaum war Otto auf diese Weise aus der Gefangenschaft befreit, fo begann er den Krieg aufs neue; er war eben ein

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 108

1913 - Langensalza : Beltz
108 Heinrich Iv. Anrecht darauf. Da wundert es uns garnicht, daß sie mit der Kaiserin unzufrieden wurden. Durch die Zurücksetzung fühlten sie sich beleidigt und wollten ihr Reckt mit Gewalt durchsetzen. Die Kaiserin Agnes war über die Unzufriedenheit nitihr im mindesten bekümmert. Sie sorgte sich überhaupt nickt allzu viel um das, was im Reiche vorging, und feierte lieber große Feste. Im Frühling des Jahres 1062 veranstaltete sie wieder einmal ein solches Fest. Es war zu Kaiserswerth a. Rh. Alle Fürsten der Umgegend waren dazu eingeladen, u. a. auch der Erzbischof Auno von Kölm Er war einer der bedeutendsten Kirchenfürsten und einer der angesehensten Landesherren im Reiche. Er mußte sich über seine Zurücksetzung schwer gekränkt fühlen. Trotzdem hatte er die Einladung zu dem Frühlingsfeste angenommen. Das Fest hatte bereits begonnen. Buntes Leben und Treiben herrschte in Kaiserswert und besonders draußen vor der Stadt, wo der Festplatz lag. Da waren viele Zelte errichtet, in welchen den Festteilnehmern Trank und Speise gereicht wurde. Tänzer und Tänzerinnen, Seilkünstler und Jongleure und 97lnsikkapellen sorgten für Unterhaltung. „Heute kommt der Erzbischof! Die Kaiserin hat es soeben verkünden lassen," ging es plötzlich durch die bunten, lustigen Reihen. Kaiserliche Herolde standen am Rheinufer und spähten nach Süden, woher die erzbischöflichen Schiffe kommen mußten. Gegen Mittag war's. „Er kommt! Er kommt!" rief das Volk, das sich zahlreich am Ufer eiuge-funden hatte. Jetzt schritt auch die Kaiserin mit ihren Dienern und Dienerinnen und dem jungen Kaiser Heinrich zur Landungsstelle, um den hohen Gast zu empfangen. Die Schiffe kamen heran, näher und näher. Die Musikanten spielten. Die Schisser zogen die Ruder ein, und Erzbischof Anno stieg mit seinen Gefährten ans Land. Nach der Begrüßung fand ein Festmahl statt. Der junge Kaiser speiste neben dem Erzbischof. Nachdem die Tafel aufgehoben war, begann aufs neue der Festjubel und Trubel. Der junge Heinrich zeigte großen Gefallen an den prächtigen Schiffen, die dort am Ufer lagen. Als der Erzbischof das merkte, lud er den Knaben ein, mit auf sein Schiff zu kommen, um sich die Einrichtung genauer anzusehen. Gern folgte Heinrich. Als die beiden einstiegen, gab der Erzbischof den Ruderern einen Wink und sprach: „Fahrt hinaus aus den Strom; der Knabe soll sehen, wie sicher und ruhig mein Schiff dahinfährt." Die Ruderer stießen vom Lande, und das Schiff schoß durch die Wellen. Als man auf der Höhe des Stromes angekommen war, nahmen die Ruberer den Weg nach Süden, und die Fahrt ging schneller und schneller. „Wir sinb schon weit vom Festplatze. Laß uns nun wieder umkehren," bat Heinrich den Erzbischof. „Nein, jetzt bleibst bu bei uns und kommst mit nach Köln," erwiberte dieser ihm ruhig. Heinrich erkannte erst jetzt, daß er entführt werben sollte. All sein Bitten war vergeblich. Um der Gefangenschaft zu entgehen und wieber zur Mutter zurückzukommen, fprang er in den reißenben Strom. Ein erzbischöflicher Graf sprang ihm nach, rettete, ihn und die Ruberer hoben ihn wieber aufs Schiff. Nichts nutzte Jammern und Klagen des Knaben. Er würde festgehalten. Die Kaiserin war längst auf den Vorfall aufmerksam gemacht worben. Alles lief ans Ufer. Die Kaiserin rang die Hände. „Man hat mir meinen Sohn gestohlen! In die Kähne! Rettet ihn!" Es war zu spät. Die Leute des Erzbischofs hatten alle Ruder in das Wasser geworfen. Die betrübte Kaiserinmutter kehrte laut wehklagend in ihre Burg zurück, und das Fest hatte ein Ende. Der junge Kaiserprinz aber ward nach Köln entführt und hier im Palast des Erzbischofs Anno erzogen. Die Kaiserin Agnes aber entsagte in ihrem Schmerze dem Throne

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 3

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 3 — des Reiches an sich zu reißen. Als einst die Kaiserin mit ihrem Sohn auf der Insel Kaiserswerth am Rhein das Pfingstfest feierte, kam Anno mit einem prächtig geschmückten Schiff zum Besuch der Kaiserin angefahren. Nach einem festlichen Mahl forderte er den königlichen Krtabert auf, sich einmal fein schönes Schiff anzusehen. Kaum war Heinrich mit dem Erzbischof im Schiff, so stießen die Ruderer ab. Das Schiff war bald in der Mitte des Stroms und fuhr rasch davon. Die Mutter stand jammernd am Ufer. Der Knabe aber voll Angst für sein Leben sprang in die reißende Flut, um sich durch Schwimmen zu retten. Er würde ertrunken sein, wenn nicht ein Gras ihm nachgesprungen wäre und ihn mit starken Armen wieder zurück ins Schiff gebracht Hütte. Dort beruhigte man ihn allmählich mit Schmeichelreden und brachte ihn nach Köln. Die Mutter bekam ihren Sohn nicht wieder. Anno aber übernahm das Reichsregiment und die Erziehung des jungen Königs, anfangs allein, später zusammen oder auch abwechselnd mit dem ehrgeizigen Erzbischof Adalbert von Bremen. Die beiden mächtigen Männer waren grundverschieden, und eben so verschieden war daher ihre Erziehung. Anno war hart und streng gegen sich und andere; auch wollte er, daß die Fürsten int Reiche mehr Macht haben sollten als der Kaiser. Darum erzog er auch deu Knaben hart und streng, unterdrückte seine Launen und Begierden mit Tadel und Strafen und versagte ihm auch unschuldige Wünsche. Er wollte seinen Willen beugen und lenken; denn er dachte, gehorcht mir der Knabe, so wird auch später der Mann und König mir gehorchen. Auch verschenkte er mit vollen Händen viele Rechte des Reiches (z. B. Zolle und Abgaben) und Güter des Königs an die neidischen Fürsten, damit sie mit seinem Regiment zufrieden wären. Adalbert dagegen, in dessen Hand später die Erziehung Heinrichs überging, war liebenswürdig und freundlich, eitel und prachtliebend, stets von schwelgerischen Hofleuten umgeben; auch wollte l*

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 586

1843 - Altona : Schlüter
586 eine halbe Meile lang. Die Stadt ist sehr alt und schon 1281 ward ihr Stadtrecht bestätigt. 1412 starb hier auf einem Schiffe im Hafen die Königin Margarethe die Große. Zn dem kurz darauf erfolgenden Kriege mit den Dänen hatte die Stadt schwere Stürme auszuhalten und unser Vaterland hat unsägliches Leid dadurch erlitten, daß Flens- burg zu voreilig dem dänischen Könige eingeräumt war. Hier starb am 30. Mai 1427 der junge Herzog Heinrich von Schleswig und Graf von Holstein, die Hoffnung des ganzen Landes, den Heldentod. Nörd- lich stand ans einem Hügel das ehemals feste Schloß Du bürg, zu Zeiten selbst Residenz der Landeöherrn; König Christian V. ward dort 1046 geboren. Im Jahre 1719 ward cs abgebrochen und noch heute stehen dort einige unbedeutende Ruinen, die jetzt nicht weiter zerstört werden dürfen. Flensburg hat auch späterhin noch viel durch feindliche Überzüge, durch Fcuersbrünfte und ansteckende Krankheiten gelitten. Dennoch hat sich der Handel immer mehr gehoben, besonders am Schluffe des vorigen Jahrhunderts; 1806 besaß die Stadt 270 Schiffe; seitdem aber, besonders seit Norwegen an die schwedische Krone kam, nahmen Wohlstand und Verkehr ab. Dock ist namentlich der Groß- handel noch immer bedeutend. — Zn Flensburg sind auch viele schles- wig-holsteinische Landtage gehalten. — Johanniskirche, Marienkirche, Nikolaikirche, Heil. Geist (jetzt dänische) Kirche. Reiche milde Stift- ungen. — Kupfermühle zu Krusau u. s. w. 11. Glücksburg, das alte in katholischer Zeit berühmte Ruh. klostcr (Kloster Rüde), jetzt Schloß und Flecken Is Meile nordöstlich von Flensburg. Das Schloß ist vom Herzoge Johann dem Jüngern zwischen 1582 und 1587 erbaut, jetzt im Besitz der Herzogin von Hol- stein - Glücksburg. Über dem Eingangsthore befindet sich das schles- wig-holsteinische Wappen mit des Herzogs Namen und dem Wahl- spruch: G. G. G. U. F. (Gott gebe Glück und Frieden.) — Umgegend. 12. Gravcnstein, adlichcs Gut und Flecken in der Nähe des Flensburger Meerbusens, dem Herzoge von Angustenburg gehörig, schloß in herrlicher Lage. „Die Natur schuf einen englischen Park in einem großen Style, und man fand ihn schön genug, tun ihn so zu lassen." — Gravensteiner Äpfel, in der ganze» Welt berühmt. — Zwischen hier und der Insel Alsen liegt die schöne Halb- insel Sundcwitt. Starke Bevölkerung. Obstbau. 13. Sonderburg, Stadt auf der Insel Alsen. Auf dem Schlosse daselbst, jetzt dem Herzoge von Angustenburg gehörig, saß König Christian I I. 17 Jahre lang gefangen. Es enthält die Familien- gruft des Augustenburger Hauses. 14. Angustenburg, Schloß und Flecken an einem Meerbusen auf Alsen. Residenz des Herzogs. Der Herzog Ernst Günther, Stifter des Augustenbnrgischcn Hauses, ließ um die Mitte des I7tcn Jahr- hunderts das alte Schloß erbauen und nach seiner Gemahlin Auguste Augustcnburg nennen. Das jetzige Schloß wurde in den Jahren 1770 bis 76 vom Herzoge Friedrich Christian dem Alt. erbaut. 15. Cappeln, Flecken an der Schlei im Lande Angeln gelegen, bat seinen Namen von einer ehemaligen Capelle. — Sehr lebhafter Handel. Cappeler Bücklinge und Cappeler Würste.

8. Heimatkunde von Schleswig-Holstein - S. 16

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
16 Schleswig-Holstein. Die Hreie und Hansestadt Hamburg. Hamburg ist keine schleswig-holsteinische Stadt, aber es ist auf holsteinischem Loden entstanden, und der größte Teil des hamburgischen Staates gehörte ursprünglich zu Holstein- es ist darum ein Teil der holsteinischen Landschaft. Geschichtliches. Im Iahre 804 gründete Karl der Große im Mündungs- gebiet der Elster die hammaburg (Waldburg). Sie lag in einer sumpfigen Niederung, von Bruch und Wald umgeben,- es war darum leicht, sie gegen feindliche Angriffe zu verteidigen. Trotzdem wurde sie wiederholt von Dänen und wenden zerstört. Aber jedesmal erhob sie sich neu aus Schutt und Esche. Neben der Burg und in ihrem Kbb. 6. Oer Segelschiffhafen in Hamburg, (Pfyot Glückstadt & Münden, Hamburg.) Schutz siedelten sich bald Zischer und Kaufleute an, so daß eine kleine Stadt entstand. Oas Aufblühen wurde dadurch gefördert, daß die junge Stadt Sitz eines Bischofs wurde. Ums 3«hr Uli wurden die Schauenburger Grafen Herren von Holstein und Stormarn. Viesen Fürsten verdankt Hamburg seine erste Blüte. Ein schauenburger Graf bewirkte auch, daß der Kaiser Friedrich Barbarossa der Stadt einen Freibrief erteilte. Hamburg wurde eine Freie Siabt. (Es schloß sich bald dem Städtebund der Hansa an. Im verein mit Lübeck baute es Handelsstraßen aus, säuberte die Elbe von Seeräubern und brach die Burgen der Raubritter, die den Handel störten. So kam das Amt Ritzebüttel (Cuxhaven) an Hamburg. Auch die Burg Bergedorf wurde von Hamburg und Lübeck erobert. Damals war die Norderelbe ein schmales Gewässer- die Süderelbe war der Hauptarm des Flusses. Durch Kanalbauten bewirkten die ham- burger, daß von der wasserfülle der Elbe immer mehr durch die Norderelbe floß, so daß diese der Hauptarm wurde. Dadurch wurde die Nlacht und Größe Hamburgs ge- fördert. Die alten Festungswälle waren zu eng geworden und mußten erweitert werden.

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 74

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
74 Heimatkunde der Provinz Sachsen. vom Gipfel aus erblickt man etwa 40 Städte. Zwischen der unteren Mulde und der Elbe breitet sich die Dübener Heide aus. Sie ist besser als ihr Ruf. Denn nur an den Rändern der Wege und auf einigen unfruchtbaren Stellen wächst Heidekraut. Sie gehört vielmehr zu den schönsten Waldgebieten unserer Heimat. Besonders zeigt sie hohe und starke Nadelbäume. Manche haben einen Wert von 200 Mark, mitten in der Heide liegt der Lutherstein. Das ist ein gewaltiger Findling, hier nahmen Luthers Freunde unter Tränen von ihm Ebschied, als er in seinem Wägelchen nach Worms fuhr. 4. Die Bewässerung. Oer Hauptfluß der Landschaft ist die S a a l e. Sie tritt bei Weißenfels in die Lucht ein. Ihr Bett wird von hier aus immer breiter, ihre Ufer werden flacher. Reichgesegnete Fluren und üppige Wiesen bedecken die Saalaue. In der Nähe der Stadt Halle bildet die Saale zwei prächtig bewaldete Inseln: die Naben- und Nachtigalleninsel. Unterhalb der Stadt treten die kahlen, zerklüfteten Porphrjrwände hart an ihre Ufer heran, von steiler Felsenhöhe grüßen die Trümmer der alten Bergfeste Giebichen - stein. Die Burg war im Mittelalter eine starke Festung. Sie wurde des- halb von den deutschen Kaisern gern als Gefängnis für vornehme Gefangene benutzt. Davon ging das Sprüchlein im Land: „Wer kommt nach Giebichenfteine, Kehrt selten wieder Heime." Ludwig der Springer. hier saß auch der Landgraf Ludwig der Springer in harter Gefangenschaft zur Strafe dafür, daß er den Pfalzgrafen Friedrich ermordet hatte. Er war an Letten ge- schmiedet. Acht Edelleute bewachten ihn Tag und Nacht. Unaufhörlich sann er aus Rettung. Betend gelobte er dem heiligen Ulrich, ihm eine Kirche zu bauen, wenn er ihm einen lveg zur Rettung zeige. Aber vergebens. Oa griff er zu einer List. Er stellte sich todkrank. Aus Mitleid befreite man ihn von seinen Ketten und schickte zu seinem Geheimschreiber. Dem sollte er seinen letzten lvillen mitteilen. Doch beide oerabredeten einen Fluchtplan. In einer Nacht, als Ludwig unbewacht war, sprang er aus dem hohen Burgfenster in die Saale. Oer gefährliche Sprung gelang. Schwimmend erreichte er das andere Saalufer. Dort warteten bereits die Seinen mit flinken Rossen. Glücklich kehrte er zu seiner Gattin zurück. Später baute er die Kirche zu Sangerhausen und weihte sie aus Dankbarkeit dem heiligen Ulrich. von Halle aus bis zu ihrer Mündung bei Larbrj ist die Saale mit Flößen, Lastkähnen und Dampfern sehr belebt. Ein Floß besteht aus mehreren eng zusammengefügten Baumstämmen. Die stammen meist aus dem Thüringer Walde. Flößer in langen Wasserstiefeln, mit Fahrstange, Axt und Seil ausgerüstet, befördern die Flöße auf der Saale nach den größeren Städten. Dort werden die Baumstämme zu Bauholz verwendet. Die Weiße El st er tritt oberhalb der Stadt Zeitz in die Lucht ein. Sie durchfließt hier die „Aue", ein sehr ftuchtbares Gebiet. Lei Leipzig nimmt sie rechts die pleiße auf und mündet in mehreren Armen oberhalb Halle in die Saale. Sie hat im Unterlaufe ein schwaches Gefälle. Darum fließt sie langsam dahin, bildet hier und da sumpfige Auen und teilt sich zuweilen in mehrere Arme.

10. Neue Zeit - S. 103

1892 - Berlin : Weidmann
— 103 — durch Derfflinger sich auf Wrangel bei Havelberg zurückziehend, wird durch den Kurfürsten abgeschnitten und geschlagen. — Brandenburg, wegen dieses von ihm allein über die erste Macht des Nordens und die besten Truppen errungenen Sieges in Deutschland und ganz Europa mit Bewunderung genannt, tritt den europäischen Grofsmächten zur Seite. Der Kurfürst geht an die Eroberung Pommerns und läfst durch den holländischen Kaufmann Benjamin Raule1) in Holland Kriegsschiffe ausrüsten. — Die Fürsten von 1675 Liegnitz, Brieg und Wohlau sterben aus: ohne Rücksicht auf die Ansprüche Brandenburgs behält der Kaiser die Fürstentümer. Der Land graf v. Hessen-Homburg (mit dem silbernen Bein) war vorausgeschickt, um die sich zurückziehenden Schweden festzuhalten; sie hatten zuerst Stellungen vor und hinter Linum gehabt, aus denen sie der Landgraf vertrieb, sich dann aber bei Hakenberg festgesetzt, wo der Kurfürst selbst eintraf. Die Schlacht dauerte von 6 bis 10 Uhr morgens; der Kurfürst, sich selbst an die Spitze eines seines Führers beraubten Regiments stellend, geriet in Lebensgefahr: Tod seines Stallmeisters Froben wenige Schritte von ihm durch eine Kanonenkugel, woher die Sage von Frobens Aufopferung. 1675—1678 Eroberung aller schwedischen Besitzungen in Pommern durch brandenburgische, kaiserliche und dänische Truppen: der Kurfürst erobert Stettin (1678). 1678—1679 Winterfeldzug in Preußen gegen die aus Livland einfallenden Schweden: der Kurfürst führt zur Rettung Königsbergs das Heer auf Schlitten über das Frische Haff (80 km) und verfolgt die Schweden auf Schlitten auch über das Kurische Haff. 1679 Friede zu Germain en Laye: Friedrich Wilhelm, der nach dem Frieden zu Nimwegen den Krieg allein fortgesetzt, mufs, von seinen Verbündeten wegen seiner Erfolge mit Mifsgunst betrachtet und verlassen, alle Eroberungen in Pommern bis auf die geringen schwedischen Besitzungen auf dem rechten Oderufer herausgeben. — Voller Erbitterung über seine bisherigen Bundesgenossen schliefst sich der Kurfürst an Frankreich an, das ihm die Eroberung Pommerns gestatten will und Subsidien zahlt. — Um rückständige Subsidien von Spanien (2 Mill. Thaler) zu erhalten, läfst er eine 1680 in Pillau ausgerüstete Flottille auf spanische Schiffe Jagd machen. Erbittert soll er gesagt haben ‘exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor’. (Virg. Aen. 4, 625). — Die brandenburgische *) Ygl. u. zu 1679. — Nach Raule heilst in Berlin C. noch die Strafse Raules Hof.
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